Fort Napier - Pietermaritzburg (Natal) - Südafrika
Internierungslager für Deutsche und Österreicher von 1914 bis 1919.
Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs und Schreckensmeldungen aus Europa kippte die Stimmung in Südafrika. Eine antideutsche Stimmung sorgte bereits in den Monaten August und September 1914 dafür, dass die Regierung in Johannesburg deutsche und österreichische Reservisten in verschiedenen Orten Südafrikas internierte. Die Regierung befürchtete, dass es im afrikanischen Kernland zu Rebellionen kommen würde, deshalb wählte man für ein dauerhaftes Internierungslager Pietermaritzburg aus. Einerseits bestand hier die Garnison "Fort Napier" und andererseits lag der Ort in Natal, einer der britischen Krone sehr loyalen Provinzen Südafrikas.
Bereits am 25. Oktober 1914 kamen die ersten 2000 Häftlinge per Zug aus Pretoria in Pietermaritzburg an. Anfänglich wurden die Internierten im ganzen Ort verteilt untergebracht. Als sich aber nach dem 7. Mai 1915 die Meldung der Torpedierung der "Lusitania" durch U20 in Südafrika verbreitet, kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen der englischsprachigen Eisenbahnarbeiter gegenüber den Deutschen. Die Verwaltung sah sich dadurch gezwungen, die Häftlinge geschlossen in "Fort Napier" unterzubringen. Das Lager bestand bis 1919 und war hauptsächlich für männliche Gefangene vorgesehen.